Nicht nur spielt das fotografische Bild eine grundlegende Rolle in unserem Verständnis des menschlichen Körpers, auch ist die Verwendung von linsenbasierten Strategien, um "andere" Bilder des menschlichen Körpers vorzuschlagen und den gesllschaftlich konditionierten Blick herauszufordern, der oft bestimmt, welche Körper sichtbar sind und welche im Dunkeln bleiben müssen, das Mittel der Wahl von Generationen von Künstler*innen, die das Bedürfnis verspürten, hegemoniale und starre Ansichten über dieses stets aktuelle Interessengebiet des menschlichen Körpers, die vielen Diskurse um ihn herum und die Projektionen auf ihn zu hinterfragen.
Die Ausstellung verhandelt ihr Anliegen ausschließlich über Projektionen, ein durchlässiges Medium, das es erlaubt, Bilder zu präsentieren, ohne Spuren zu hinterlassen - diese Qualität wird bis zur Konzeptualisierung der Ausstellung selbst gebracht: Bodies That Matter ist eine Reflexion über Körper in ihren vielfältigen Formen, Materialitäten und Zuschreibungen.
Das Abwesende wird mit der Präsenz konfrontiert, das Ätherische mit dem Materiellen, das Fleisch navigiert über die Fleischlichkeit und das Fühlbare hinaus. Projizierte Videos und Fotografien dessen, was dem Körper eingeschrieben ist, machen einen Diskurs über Vorstellungen von Körper, Identität, Individualität und Gemeinschaft deutlich: die Ausstellung bietet eine Betrachtung des Körpers als Oberfläche an, die innere und äußere Erfahrungen sichtbar werden lässt sowie den Körper als Spiel- und Kampfplatz versteht, auf dem sich Wünsche, Phantasien und Realitäten artikulieren können.
Konzept: Pola Sieverding mit Yalda Afsah & Ginan Seidl, Talia Cherit, John Coplans, Collier Schorr, Berni Searle, Smith, Wolfgang Tillmanns