Heute ist das Musikvideo ein formal klar definiertes und kommerziell erfolgreiches Genre. Zu Beginn der 1980er-Jahre war das keineswegs der Fall. Künstler*innen, Musiker*innen, Filmemacher*innen und Aktivist*innen experimentierten mit herkömmlichen Super-8-Kameras und neuen Videotechniken, alternativen Erzählweisen, radikalen visuellen Effekten und schnellen rhythmischen Schnitten. Dabei taten sich ihnen immer wieder neue Möglichkeiten für die Präsentation und Distribution der Videos auf: als Projektion bei Konzerten, als VHS auf dem heimischen Videorekorder oder als Musikclip zur Ausstrahlung im Fernsehen.
Die Videos, die das IMAI im Rahmen von Flowers from the Underground zeigt, dokumentieren, wie Akteur*innen aus dem Bereich der Independent Musik – Post-Punk, New Wave, Industrial und Elektronik – diese neuen technischen und erzählerischen Möglichkeiten in den 1980er-Jahren ausgelotet und dabei unerwartete Verbindungen zwischen Kunst, Musik und Film geschaffen haben. Der Titel des Programms ist der VHS-Kompilation Morgana – Flowers from the Underground entlehnt, die 1985 erstmals Videos von Malaria!, den Einstürzenden Neubauten oder Strafe für Rebellion auf die heimischen Fernsehgeräte brachte.
Mit Videos von Malaria! / Brigitte Bühler und Dieter Hormel, Eva Gössling / Werner Schmiedel, Einstürzende Neubauten / Peter Sempel, Strafe für Rebellion, Akiko Hada / Holger Hiller / Karl Bonnie, Jonathan X.
Im Rahmen der MTV Music Week Düsseldorf