Eine gemeinsame Ausstellung von Kunsthalle Düsseldorf und NRW-Forum Düsseldorf
Der chinesische Künstler Liu Xiaodong ist in Asien längst ein Superstar und gehört zu der legendären Künstlergeneration, die friedlich auf dem Platz des Himmlischen Friedens demonstrierte, mit dem System aneckte und Jahre später weltweit Furore machte. „Langsame Heimkehr“, eine gemeinsame Ausstellung von Kunsthalle Düsseldorf und NRW-Forum Düsseldorf, widmet dem chinesischen Ausnahmekünstler die weltweit erste umfassende Retrospektive.
Die von Heinz-Norbert Jocks kuratierte Doppelausstellung ist eine Weltpremiere und die erste Ausstellung, die sich der enormen Komplexität von Liu Xiaodongs Schaffen widmet. Gezeigt werden Arbeiten aus den Jahren 1983 bis 2018, rund 60 Gemälde, Bildskizzen, Fotografien, übermalte Fotografien, eine digitale Malmaschine, Tagebuchnotizen und der im Ausland gefeierte schwarz-weiße Avantgardefilm „The Days“ (1993) des Regisseurs Wang Xiaoshuai.
Die Kunsthalle Düsseldorf gibt einen Überblick über Xiaodongs Malerei. Das NRW-Forum legt den Fokus auf die fotografischen Werke, sowie Liu Xiaodongs digitale Auseinandersetzung mit der Malerei und präsentiert auch die zusammen mit Wissenschaftlern entwickelte digitale Malmaschine.
Der außerordentlichen Komplexität von Liu Xiaodongs Schaffen nähert sich „Langsame Heimkehr“ nicht nur durch die mediale Aufteilung an den beiden Ausstellungsorten, sondern auch durch eine thematische Aufteilung in vier Kapitel. Den Ausgangspunkt bildet der Ort Jincheng (Liaoing-Provinz), an dem Liu Xiaodong 1963 geboren wurde und aufwuchs. Das zweite Kapitel behandelt die Reisen innerhalb Chinas, das dritte das Unterwegssein außerhalb der Heimat und das letzte Kapitel die Heimkehr nach Peking.
Die Ausstellung ist eine Kooperation von Kunsthalle Düsseldorf und NRW-Forum Düsseldorf. Sie wird kuratiert von Heinz-Norbert Jocks in Zusammenarbeit mit Gregor Jansen und Alain Bieber. Das Ausstellungsdesign stammt von Francesca Fornasari. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der ein Gespräch mit Liu Xiaodong und Texte von Gregor Jansen, Heinz-Norbert Jocks und Pi Li enthält.
"Das hier ist eine Kunst, die, wenn sie politisch ist, dann auf sehr stille, andeutungsreiche Weise." – Süddeutsche Zeitung
"Doch um vom Menschsein in unserer rapide sich verändernden Welt zu zeugen, eigne sich nichts so wie die gegenständliche Malerei, ist der Künstler überzeugt, weshalb sie, wie er prophezeit, nie veralten wird." – Frankfurter Allgemeine
"Liu Xiaodong bleibt ein rastloser, aber stiller Chronist, der die Randständigen aller Gesellschaften sucht und mit grosser Virtuosität malt. Seine Gemälde strahlen allesamt eine seltsame Hintergründigkeit aus. Sie gewinnen erst an Brisanz, wenn man um die historischen und gesellschaftspolitischen Zusammenhänge weiss, in denen sich die jeweiligen Menschen gerade befinden." – Neue Zürcher Zeitung
"Um Lius Leistung richtig einschätzen zu können, muss man verstehen, was es heißt, sich mit einem Kunstverständnis zu behaupten, das sich auf nichts als das eigene Auge, den eigenen Verstand und die eigene Erfahrung verlassen will – und damit jedem vorgefertigten Pathos die Stirn bietet." – Tagesspiegel
"Einer der erstaunlichsten Züge an Liu Xiaodong ist, dass die Moden in der chinesischen Kunst kamen und gingen, er aber geblieben ist." – Tagesspiegel
"Es ist ihm wichtig den Einzelnen und sein Schicksal in der Masse wahrzunehmen. Ein in China schon fast revolutionärer Gedanke. Alles ist im Wandel und in China ganz besonders. Xiaodong beobachtet das leise und präzise. Seine Art der Geschichtsschreibung ist eindrücklich und mutig." – Kulturzeit / 3sat
Ausstellung und Katalog werden gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, hesign (Berlin), Lisson Gallery (London), He Juxing (Shanghai), Massimo de Carlo (Mailand), Eslite Gallery (Taipei).