Die fünfte Ausgabe von Made In Düsseldorf mit dem Titel REFORMULIERUNG präsentiert Arbeiten aus der Sammlung der Stadtsparkasse Düsseldorf sowie ausgewählte Leihgaben von Markus Karstieß, Donja Nasseri und Peter Piller, die sich inhaltlich, konzeptuell und materiell mit Kunstformen vergangener Kulturen befassen und diese mit aktuellen Fragen konfrontieren.
Markus Karstieß (*1971 in Haan/Rheinland) studierte von 1992 bis 1998 an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Jannis Kounellis und leitete den Kunstverein Schwerte von 2008 bis 2012 zusammen mit Christian Freudenberger. Er war Gastprofessor an der Newcastle University in Großbritannien und von 2014 bis 2017 an der Akademie der Bildenden Künste München. Seit 2017 leitet er die Klasse für Freie Kunst Keramik am Institut für Künstlerische Keramik und Glas an der Hochschule Koblenz.
Oberflächen von betörendem Glanz zeigen sich in den Arbeiten von Markus Karstieß. Die beiden Werke Kammer und Stellar Stoner verdeutlichen die konzeptuelle Arbeitsweise des Künstlers, der in seinen Werken auf uralte keramische Verfahren zurückgreift und sich mit neolithische Gravuren beschäftigt. Am Limit des technisch Machbaren experimentiert Karstieß mit Brennverfahren und Glasuren und spürt die Möglichkeiten der Materie auf.
Donja Nasseri (*1990 in Düsseldorf) lebt und arbeitet in Düsseldorf. Sie studierte von 2011 bis 2015 Kunst und Bildungswissenschaften an der TU Dortmund. Von 2015 bis 2019 folgte ein Studium an der Kunstakademie Münster bei Prof. Mariana Castillo Deball und von 2016 bis 2021 studierte sie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Gregor Schneider.
Veränderungen von Tradition, Kultur und (Geschlechter-)Identität bilden den konzeptionellen Kern von Donja Nasseris Werk, das vor allem auf der Fotografie als Erinnerungsträger, als Medium der Dokumentation und der fiktionalen Manipulation basiert. In ihren Arbeiten kombiniert sie Fotografie, Objekte, Video und Sprache. Sie interessiert sich nicht zuletzt aufgrund eigener biografischer Bezüge für die alte ägyptische Kultur, die Eingang in ihr Werk findet. Technisch und materiell bewegen sich ihre Werke zwischen dem Digitalen und traditionellen analogen Formen.
Peter Piller (*1968 in Fritzlar) lebt und arbeitet in Hamburg. Von 1993 bis 2000 studierte er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, wo er 2005 eine Gastprofessur erhielt. Von 2006 bis 2018 war er Professor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und seit Oktober 2018 leitet er die Klasse für Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf.
Die künstlerische Arbeit von Peter Piller besteht darin, Fotografien zu sammeln und diese zu neuen Sinnzusammenhänge zu arrangieren, um neue Bedeutungsebenen herzustellen. Seit einiger Zeit interessiert sich Peter Piller für prähistorische Höhlenkunst, die er auf Reisen nach Südfrankreich und Nordspanien fotografiert. Er geht der Frage nach, wie die Beschäftigung mit steinzeitlicher Kunst den Blick auf die Alltagswelt verändert.
Kostenlose öffentliche Führungen mit der Kuratorin finden am 31. August und 7. September 2023, jeweils um 17 Uhr statt. Ein Künstlergespräch mit Markus Karstieß findet am 5. September um 17 Uhr statt. Anmeldung unter: kulturstiftung@sskduesseldorf.de