Made in Düsseldorf ist eine Ausstellungsreihe in Kooperation mit der Stadtsparkasse Düsseldorf, die sich zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern widmet, die durch ihr Studium, ihren Wohnort oder künstlerische Inhalte in Verbindung mit Düsseldorf und dem Rheinland stehen. Die im Rahmen der Hauspartnerschaft mit der Stadtsparkasse Düsseldorf realisierte Reihe präsentiert im NRW-Forum einmal im Jahr Werke aus der Sammlung der Stadtsparkasse Düsseldorf im Kunstpalast.
Die dritte Ausgabe mit dem Titel UNCOVER widmet sich Fragen von Medialität und dem kritischen wie klugen Spiel mit Realität und Wahrnehmung in den fotografischen Arbeiten der Künstlerinnen: Während Alex Grein Bibliotheken reorganisiert und Literatur in neue Zusammenhänge stellt oder neue fotografische Bildebenen konstruiert, verwendet Johanna Reich Porträts von in Vergessenheit geratenen Künstlerinnen als Ausgangspunkt für ihre Arbeit und thematisiert die Rolle der Frau in der Kunst. Unter den ausgestellten Werken sind drei neue Arbeiten der beiden Künstlerinnen, die für die Sammlung der Stadtsparkasse Düsseldorf im Kunstpalast angekauft wurden.
Alex Grein (*1983) studierte an der Fachhochschule Düsseldorf sowie an der Düsseldorfer Kunstakademie als Meisterschülerin von Prof. Andreas Gursky. In ihren Arbeiten fordert sie die Wahrnehmung der Betrachter*innen durch die Mittel der Dekontextualisierung, Verschiebungen und das Spiel mit Größenverhältnissen heraus. Der Bezug der Fotografie zur Realität stellt eine zentrale Frage dar. Die beiden 2019 entstandenen Werke Lolita, vergiss Orangen und Datteln, der Mensch lebt nicht vom Brot allein. sowie Die Manager reden. gehören zu einer neuen Reihe, die fotografische Aufnahmen von Bücherrücken zeigt. Für ihre Arbeit bringt sie das System einer Bibliothek durcheinander und schafft durch eine eigene Anordnung oftmals kanonischer Bücher neue Sinnzusammenhänge.
Johanna Reich (*1977) hat an der Kunstakademie Münster, bei Wim Wenders und anderen an der HfbK Hamburg, sowie an der KHM in Köln studiert. Die Medienkünstlerin hat in den vergangenen Jahren ein vielfältiges Werk an der Schnittstelle zwischen digitalen und analogen Bildwelten geschaffen. Neben digitalen Medien bezieht sie auch Skulptur und Performance in ihr Werk mit ein. Reich untersucht, welchen Einfluss die fortschreitende Digitalisierung unserer Welt und die mediale Vereinnahmung unseres Alltags auf das Denken, unser Rollenverständnis und unsere Wahrnehmung haben. Das Verhältnis von Realität, Bild und Abbild ist elementares Thema in ihrem Werk. Seit 2014 arbeitet sie im Rahmen ihres Projektes Resurface an einem Archiv von zu Lebzeiten bekannten und erfolgreichen Künstlerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts, die innerhalb einer männlich dominierten Geschichtsschreibung in Vergessenheit gerieten.