Die Foto- und Videokünstlerin Gudrun Kemsa (*1961 in Datteln, lebt und arbeitet in Düsseldorf) hat in Zusammenarbeit mit dem Autor und Soundkünstler Marcus Maida (*1964 in Münster, lebt und arbeitet in Graz, AT und Iserlohn) zwischen 1999 und 2002 mehrere Videoarbeiten entwickelt, unter anderem Merry-go-round (2001, 6:17 Min.). Im bunten, grellen Licht wird hier das sich langsam, dann immer schneller drehende Karussell in Szene gesetzt. Die Bilder überlagen sich und der Rhythmus ihrer Bewegung verschmilzt mit dem der Musik.
Lukas Marxt (*1983, lebt und arbeitet in Köln) macht verlassene Landschaften und abgelegene Industrieanlagen zu den Hauptfiguren seiner Videos und Installationen. Imperial Irrigation (2020, 20:04 Min.) ist die vierte Arbeit in seinem Werkzyklus rund um den Salton Sea in Südkalifornien. Darin beschäftigt er sich mit der Rolle der Landschaft im Kontext der vornuklearen Geschichte des Zweiten Weltkrieges und zeichnet die ökologische Zerstörung des Sees nach den Testabwürfen von Atombomben-Attrappen Ende 1944 nach.
Marcel Odenbach (*1953 in Köln, lebt und arbeitet in Köln, Berlin und Ghana) ist einer der bedeutendsten Videokünstler in Deutschland. Seine unverwechselbare Bildsprache entsteht durch die collagenartige Montage von Fernsehmitschnitten, Archivmaterialien, Filmsequenzen und eigenen Aufnahmen. Die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte ist ein wiederkehrendes Thema in seiner Arbeit, so auch in Vorurteile oder die Not macht erfinderisch (1983/84, 8:25 Min.), wo die wirtschaftliche Ausbeutung in Afrika angeprangert wird.