LICHT UND SCHATTEN
Made in Düsseldorf #6: Janice Guy / Martina Sauter / Elger Esser / Anna Vogel / Eileen Quinlan und Frauke Dannert
13. September bis 27. Oktober 2024
Made in Düsseldorf ist eine Ausstellungsreihe der Stadtsparkasse Düsseldorf in Kooperation mit dem NRW-Forum. Sie widmet sich zeitgenössischen Künstler*innen, die durch ihr Studium, ihren Wohnort oder durch künstlerische Inhalte in Verbindung mit Düsseldorf und dem Rheinland stehen. In der sechsten Ausstellung mit dem Titel Licht und Schatten werden vom 13. September bis 27. Oktober 2024 fotografische Arbeiten aus der Sammlung der Stadtsparkasse Düsseldorf von Janice Guy, Martina Sauter, Elger Esser, Anna Vogel, Eileen Quinlan und Frauke Dannert gezeigt. Alle Positionen verhandeln die Grenzen und Möglichkeiten der Fotografie und fächern die vielen Schattierungen des Mediums auf.
In der neunteiligen Serie von Janice Guy (*1951) werden Künstlerin und Kamera zu kollaborativen Subjekten. Die Rolle der Fotografin und des Modells verschmelzen. Guy richtet den Fokus auf sich selbst, während Hände und Kamera Schatten auf ihren Körper werfen. Die Serie ist im Laufe ihrer Zeit an der Kunstakademie Düsseldorf entstanden und zeigt in emotionaler Distanz eine herausragende Komposition von Licht und Schatten.
Der eingeschränkte Alltag während der Corona-Pandemie wird von Martina Sauter (*1974) in der Arbeit News:Fiction thematisiert. Mit Beginn der Pandemie 2020 sammelte die Künstlerin Pressebilder, denen sie Screenshots der britischen Krimiserie “Fortitude” gegenüberstellt. Dabei erschafft sie Bildkompositionen wie aus einem Science-Fiction-Roman wobei sie Aufnahmen aus der Alltagskultur der Pandemie einbaut. Gelebte Realität und fiktionale Serienbilder verschmelzen zu einer Einheit.
Von der bedrückenden Realität, die uns alle betroffen hat, geht es an Sehnsuchtsorte. Die ausgewählten Heliogravuren aus Elger Essers Serie Combray
zeigen Landschaften der französischen Provinz. Auf den Spuren des von Marcel Proust erdichteten imaginären Ortes ist Elger Esser (*1967) tief in die französische Provinz gereist und hat Motive von Dörfern, Landschaften oder Architekturen gesammelt. In der Serie werden diese zu einem stillen Panorama eines eigenen Sehnsuchtsorts zusammenfügt.
Schon seit einigen Jahren beschäftigt sich Anna Vogel (*1981) kritisch mit der Wahrnehmung von Fotografien. Ihre künstlerische Arbeit bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Realität, Illusion und optischer Täuschung und hinterfragt unsere Sehgewohnheiten. Durch die Kombination verschiedener Techniken wie Fotografie, Zeichnung und Druck schafft Anna Vogel neue Bildräume, die die Grenzen des Mediums Fotografie erweitern und sich thematisch mit digitaler Kommunikation, Natur, Geschichte und Biologie befassen.
Die Erkundung der fotografischen Grenzen und der Bildproduktion durch experimentelle Techniken - von digital bis analog, von heruntergeladen bis fotografiert - und das Ausprobieren von Materialien ist auch zentraler Bestandteil der Arbeit von Eileen Quinlan (*1972). Die Abstraktion des Raums und die Erzeugung von leuchtenden Oberflächen zeichnet ihre Werke aus. In ihrer Beschäftigung mit gegenwärtigen Konsumwelten und dem Spiel mit dem Genre der Produktfotografie befragt sie die Fotografie nach ihrer gesellschaftlichen Rolle, positioniert sich dezidiert als feministische Künstlerin und schreibt sich in die politischen Diskurse der Gegenwart ein.
Außergewöhnliche räumliche Strukturen und Überlagerungen erzeugen in den Serien Parkhaus und Gropius von Frauke Dannert (*1979) eine besondere Bildkomposition. Durch die Technik der Mehrfachbelichtung entwickelt die Künstlerin eine kaleidoskopische Formensprache. Die übereinander gelagerten Architekturausschnitte verwandeln sich in schwebende Strukturen, die sich nicht mehr auf die real existierende Architektur zurückführen lassen. Nur die Titel geben Anhaltspunkte zum Gesehenen.
Zum Engagement der Stadtsparkasse Düsseldorf
Seit 2017 unterstützt die Stadtsparkasse Düsseldorf als Hauspartner das NRW-Forum bei seinen Ausstellungs- und Vermittlungsprojekten. Kunstförderung und die Unterstützung von Kulturinstitutionen in Düsseldorf stellen für die Stadtsparkasse Düsseldorf einen wichtigen Teilbereich des gesellschaftlichen Engagements dar.
In den 1970er-Jahren wurde die Kunstsammlung der Stadtsparkasse Düsseldorf durch den damaligen Vorstandsvorsitzenden Fritz Kulins initiiert. Im Zuge von Kunstausstellungen im Unternehmen fanden erste Werke ihren Weg in die Sammlung. Vor allem Arbeiten von Studierenden der Kunstakademie aber auch von bedeutenden Vertreter*innen der Düsseldorfer Kunstszene wurden in den Bestand aufgenommen. 2008 entstand durch eine Kooperation mit dem Kunstpalast die Sammlung der Stadtsparkasse Düsseldorf im Kunstpalast. Die dort vertretenen Künstler*innen haben durch Wohnsitz, Studium, persönliche oder professionelle Verbindungen einen Bezug zu Düsseldorf bzw. dem Rheinland.
Mit den neuen Ankäufen und der Fokussierung auf das Medium der Fotografie unterstützt die Stadtsparkasse Düsseldorf den Kunstpalast bei der Erweiterung seiner Fotografiesammlung. In der jährlich stattfindenden Ausstellung Made in Düsseldorf wird eine Auswahl dieser Neuankäufe, die auf Vorschlägen der Leiterin der Sammlung Fotografie des Kunstpalastes, Linda Conze, basieren, der Öffentlichkeit im NRW-Forum zugänglich gemacht.
Die Ausstellung wird kuratiert von Katharina Wettwer, Kuratorin der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.
(katharina.wettwer@sskduesseldorf.de, +49 (0) 211 – 878 1395).
Kuratorin: Katharina Wettwer, Kuratorin der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf
Künstler*innen: Janice Guy, Martina Sauter, Elger Esser, Anna Vogel, Eileen Quinlan und Frauke Dannert