Für Terrororganisationen wie den Islamischen Staat oder Al-Qaida stellen Propagandavideos vermutlich das wichtigste Rekrutierungswerkzeug dar. Bei genauerer Betrachtung der Filme leuchtet die Anziehungskraft dieser insbesondere auf junge Männer durchaus ein. Mit ihren schnellen Schnitten, den hautnahmen Aufnahmen aus dem Schlachtengetümmel und der ungefilterten Gewaltdarstellung, ähneln sie eher dem, was Jugendliche aus Musikvideos, Actionfilmen und Computerspielen kennen, als dem, was noch unter Osama bin Laden das typische islamistische Propagandavideo war.
Zwar werden diese Videos in den westlichen Medien thematisiert und von der Politik verdammt, aber innerhalb der Gesellschaft bleiben die Videos selbst größtenteils unbekannt. Dabei ist die Zensur, mit der junge Menschen vor diesem Material geschützt werden sollen, sicherlich gut gemeint, aber sie läuft vermutlich komplett fehl. Wer dieses Material sehen möchte, der kann es im Internet finden, aber der Zivilgesellschaft wird so der Zugang und der Diskurs erschwert. Dabei ist das Material bei genauerer Betrachtung durchaus selbstentlarvend, aber dazu muss man es eben betrachten.
Dieses Bildmaterial bildet die Grundlage der Ausstellung „Terror Komplex“ von Simon Menner. Für seinen Vortrag wird er Beispiele aus den Videos zeigen und visuell einordnen.
Es werden bei dieser Präsentation explizit keine Hinrichtungen oder Ähnliches gezeigt! Dies ist für die Einordnung des Materials und das Verständnis auch gar nicht notwendig.
Der Eintritt zum Vortrag ist im Ausstellungseintritt enthalten.
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