In einer Welt in der wir längst im Internet zu Hause geworden sind und unser Leben teilen, stellen sich nicht erst seit der Erfindung von NFTs Fragen nach Autorschaft und Lizenzrechten. Die gemeinnützige Organisation Creative Commons setzt sich seit 2001 für die einfache und konkrete Handhabung von Werken im Internet ein, indem sie Lizenzverträge veröffentlichen, in denen Autor*innen die Nutzungsrechte an eigenen Werken wie Bilder, Texte, Musikstücke, Videos, etc. bestimmen können. Sowohl für Künstler*innen sowie öffentliche Institutionen und Bildungseinrichtungen, als auch für interessierte Privatpersonen können sich somit neue Freiheiten eröffnen. Doch was ist die Zukunft von Autorschaft? Was bedeuten Creative Common Lizenzen für die Kunst? Wie nutzen Künstler*innen Open Data? Gibt es neue Formate von Lizenzrechten? Wie schafft man frei zugängliche Werke, die auch wirklich genutzt werden zur Produktion und Rezeption? Was ist das anarchistische und antikapitalistische Potenzial von Open Data?
Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet auf Zoom in englischer Sprache statt. Anmeldung unter: https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZcvcuyspz0oG9fEta5af_he8q_sE6hGm6g9
Constant Dullaart ist ein niederländischer Künstler, der sich unter anderem mit Internetkultur, Autorenschaft, der Überschneidung zwischen Tech- und Kunstcommunities und der Performativität von Kunst auseinandersetzt. In Langzeitperformances stellt er den Kunstmarkt und dessen Auswüchse auf Social Media in Frage und versucht die Materialität und Konditionen des Internets genauer zu untersuchen. Dabei geht er stets mit kritischem Feingefühl, Humor und seiner eigenen Poesie vor.
Martin Zeilinger ist Titularprofessor für Computerkunst und -technologie an der Abertay University in Dundee, Schottland, und beschäftigt sich wissenschaftlich und als Kurator mit Themen wie digitale Kunst, auf Aneignung basierende Kunstpraktiken, sowie Theorien zu kulturellem und geistigem Eigentum. 2021 erschien von ihm eine Monografie zu künstlicher Intelligenz und zeitgenössischer Kunst bei Meson Press. Seine kunsttheoretischen Essays erschienen unter anderem in Leonardo, Philosophy & Technology, und Culture Machine.
Gabi Schulte-Lünzum und Ulrike Fladerer haben beide an der Digitalen Sammlung des Städel Museums Frankfurt und dessen Veröffentlichung gearbeitet. Zwischen Ende 2019 und 2021 wurden über 22.000 Kunstwerke mit einer Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0 zur Verfügung gestellt, gemäß der Urheberrechtsnovelle 2021 sind aktuell 24.000 Werke lizenzfrei in der Public Domain. Damit können alle bisher auf der Digitalen Sammlung veröffentlichten gemeinfreien Werke heruntergeladen und in jedem Format vervielfältigt, geteilt, sowie für beliebige Zwecke bearbeitet und genutzt werden.