RAWUMS - Die "Jungen Wilden" der Literatur

Vortrag von Dr. Enno Stahl

17. Januar 2019, 16.00 Uhr

Cover: Der Grosse Hirnriss

Im Rahmen der Ringvorlesung über "Die Bonner Republik" der Heinrich Heine Universität Düsseldorf

Pop-Literatur – diese Bezeichnung kam Mitte der 1990er Jahre auf. Wissenschaftlich ist der Terminus bislang kaum befriedigend definiert. Als Marketing-Begriff schlug das Etikett jedoch ein wie eine Bombe. An dieser ersten erfolgreichen Welle von Pop-Literatur (Christian, Kracht, Benjamin von Stuckrad-Barre, Elke Naters) hatte der Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch maßgeblichen Anteil. Weniger bekannt ist, dass KiWi schon Anfang der 1980er Jahre eine solche popliterarische Attacke ritt, die allerdings, wohl auch weil das zündende Werbe-Badge, das „P“-Wort, fehlte, im Sande verlief. Einen Startpunkt markierte der Band „Der große Hirnriss“ (1983) von Niklas Stiller und Peter Glaser, noch bei Rowohlt erschienen. Die programmatisch gemeinte Anthologie Rawums!, die ebenfalls Peter Glaser bei Kiepenheuer & Witsch herausgab, vereinte jene Autorinnen und Autoren, viele davon aus dem Umfeld der Musikzeitschrift SPEX, von der man sich eine junge wilde Literatur erwartete, analog zur Malerei der „Neuen Wilden“, die gerade Furore machte. Der Vortrag beleuchtet die Marketingstrategien des Verlags ebenso wie die literarischen Inhalte der Protagonisten. 

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